Viel lesen mit Beruf, Kindern, Haushalt und einem vollen Terminkalender? Klingt erstmal wie ein Ding der Unmöglichkeit.
Zwischen Arbeit, Familienleben, Freunden, Verpflichtungen und der nie endenden To-do-Liste bleibt oft das Gefühl: „Für Bücher habe ich einfach keine Zeit.“
Vielleicht ertappst du dich selbst bei Sätzen wie:
„Ich würde ja gerne mehr lesen, aber…“
„Wenn der Tag doch nur mehr Stunden hätte…“
oder ganz schlicht: „Lesen? Dafür bin ich abends einfach zu müde.“
Und weißt du was? Damit bist du nicht allein. So denken viele. Aber es geht nicht darum, dass der Tag mehr Stunden bekommt oder du mehr Energie hast, sondern darum, kleine Leseinseln im Alltag zu schaffen, Gewohnheiten zu ändern und Prioritäten neu zu setzen.
Denn die gute Nachricht ist: Du kannst mehr lesen, ohne dein Leben komplett umzuschmeißen. Manchmal reichen schon ein paar Tricks, um plötzlich Kapitel für Kapitel in Geschichten einzutauchen, wo du vorher nur Leerlauf vermutet hast.
Die Wahrheit ist: Zeit zum Lesen haben wir alle. Die Frage ist nur, wie wir sie nutzen. Lesen passiert nicht von allein. Man muss es bewusst in den Alltag einbauen.
Warum überhaupt mehr lesen?
Weil Bücher mehr sind als Zeitvertreib. Sie entspannen, regen die Fantasie an und bilden. Vor allem des Leseverstehen. Studien aus 2021 zeigt, dass jeder vierte Viertklässler nicht richtig lesen kann. Auch Studierende scheitern an Lesekompetenz und Textverständnis.Lesen heißt: mehr sehen, mehr fühlen, mehr verstehen.
Denn:
"Lesen stärkt die Seele"
– Voltaire –
Also hör auf, dir einzureden, du hättest keine Zeit. Fang klein an, aber fang an.
1. Das Buch sichtbar platzieren
Klingt banal, wirkt aber: Leg dein aktuelles Buch auf den Couchtisch, ans Kopfende des Betts oder neben die Kaffeemaschine. Wenn du es ständig siehst, wirst du eher danach greifen, statt zum Handy.
2. Lesen - immer und überall
Mit einem Buch (oder eReader/Handy-App) in der Tasche kannst du aus zehn Minuten plötzlich 20 Seiten machen.
Wartezeit im Auto (als Beifahrer!), Zugfahrten und -verspätungen, sogar die paar Minuten vorm Schlafengehen kann zu Lesezeit werden.
Bus, Bahn, Wartezimmer...perfekte Leseplätze. Ein Kapitel geht immer, egal ob die Fahrt fünf oder fünfzig Minuten dauert. Statt aufs Handy zu starren oder Leuten beim Selbstgespräch zuzuhören: Buch aufschlagen und los.
Kleiner Tipp: Vergiss deine Haltestelle nicht, egal wie spannend es wird.
3. Motivation durch kurze Bücher
Gerade am Anfang wichtig: schnelle Erfolgserlebnisse. Greif zu dünneren Büchern, Mangas oder solchen, die leicht zu lesen sind. Nichts motiviert mehr, als gleich ein, zwei Titel abhaken zu können. Die Lust dran zu bleiben, wächst.
4. Leselaunen festhalten
Notiere dir Highlights, Zitate oder Gedanken in einem Notizbuch oder per App. Das macht das Lesen bewusster und steigert die Lust, tiefer einzutauchen.
5. Rituale schaffen
Kombiniere das Lesen mit etwas Angenehmen: dein Lieblingstee, eine Kerze, eine kuschelige Decke oder durch Ambient Musik mit Naturgeräuschen oder leise Musik. So verknüpft dein Kopf das Buch mit Wohlfühlen und du freust dich automatisch drauf.
6. Book Buddy suchen
Mit Freund*innen gemeinsam lesen motiviert ungemein. Ob ein Buddy Read, kleiner Lesekreis oder einfach gegenseitiges Anstacheln über WhatsApp: Wenn jemand nachfragt, „Na, wie weit bist du?“, bleibt man am Ball.
7. „Lesetagebuch light“ führen
Schreib nach jedem Buch zwei, drei Sätze auf: Was mochtest du? Was nicht? Das macht Lesen „wertvoller“ und lässt dich motivierter ans nächste gehen. Du kannst Notizbücher nutzen oder einige Apps, wie Read-o, bieten ebenfalls Notizen mit an.
8. Hörbücher nutzen
Manchmal sind die Hände voll oder die Augen müde, aber hören geht fast immer. Beim Putzen, Spazierengehen, Autofahren oder Kochen kannst du dir Geschichten anhören. So wird selbst der Abwasch zur Lesezeit.
9. Netflix, Disney+, Amazon Prime, WOW und Co.
Ja, Serien sind verlockend. Drei Folgen der neuen Serie gehen schnell weg. Aber ehrlich: Die meisten Bücher geben dir mehr als die x-te Wiederholung einer Sitcom. Also: nach ein paar Folgen Pause drücken und ein Kapitel lesen.
Auch Twitch kann eine Ablenkung sein. Den Lieblingsstreamer zu unterstützen ist gut und schön, aber jemanden nur drei Stunden beim zocken zuzusehen, ist auch verlorene Lesezeit.
Frage dich: „Will ich wirklich zuschauen, wie jemand anderes zockt oder will ich lieber selbst in meine Story eintauchen?“
Kleine Pausen im Stream sind perfekte Buch-Momente.
10. Lesen als Belohnung nach Erledigungen
Nutze das Lesen gezielt als kleine Belohnung. Hast du gerade eine Aufgabe erledigt – sei es der Haushalt, ein Projekt auf der Arbeit oder eine nervige Pflicht? Dann gönn dir ein Kapitel als „Goodie“ für dich selbst.
So verknüpft dein Gehirn Lesen mit positiven Gefühlen und du freust dich automatisch darauf, statt es als Pflicht zu sehen.
11. Belohnungssystem einbauen
Mach’s spielerisch: Für jedes beendete Buch gibt’s eine kleine Belohnung (z. B. 2 € in die Spardose oder für alle hundert Seiten 1 € in die Spardose. Damit ist die nächste Con, Sparen auf den Urlaub, ein neues Buch etc. sicher.). So verknüpft dein Kopf Lesen mit einem positiven Extra.
12. Bildschirmzeit am Handy bewusst kürzen
„Nur kurz YouTube, nur kurz das neue Tiktok Video, nur kurz das neue Reel auf Insta, nur eben der neue Beitrag“ und plötzlich sind zwei Stunden weg. Genau da liegt das Problem.
Videos scrollen ist Zeit, die du auch mit dem Lesen verbringen kannst.
13. Feste Lesezeiten einplanen
So simpel, so effektiv: Plane das Lesen wie einen Termin ein.
Ob morgens mit Kaffee, nach Feierabend oder vor dem Schlafengehen. Wenn du dir bewusst eine halbe bis ganze Stunde reservierst, wird daraus Routine. Manche stellen sich sogar den Timer und lesen nach Plan. Funktioniert nicht für alle, aber der Ansatz hilft.
14. Konzentration trainieren
Das Problem ist oft nicht die Zeit, sondern die Ablenkung. Wenn du merkst, dass deine Gedanken beim Lesen abschweifen, probier Folgendes:
- Pomodoro-Technik: 25 Minuten lesen, 5 Minuten Pause.
- Handy weglegen – am besten in einen anderen Raum.
- Leseritual starten: z. B. Tee kochen, Decke nehmen, Buch aufschlagen. Dein Kopf erkennt: Jetzt ist Lesezeit.
- Langsam steigern: Fang mit kurzen Lese-Sprints an und erhöhe Stück für Stück.
15. Kurze, intensive Lese-Sprints
Nimm dir bewusst 10–15 Minuten, in denen du alles andere ausschaltest: Handy weg, Timer stellen, Fokus nur aufs Buch.Diese kurzen, intensiven Leseeinheiten helfen, schnell in den Flow zu kommen, selbst an Tagen, an denen du denkst, du hättest gar keine Zeit.
Stelle dir dazu einen Timer, z.B. für 5 Minuten.
16. Digital lesen als Notlösung
Auch wenn Print schöner ist: eine Lese-App auf dem Handy ist Gold wert. Stehst du im Supermarkt an oder wartest auf den Bus, hast du dein Buch immer dabei, ganz ohne zusätzliches Gewicht in der Tasche.
17. Cliffhanger nutzen
Hör bewusst mitten in einer spannenden Szene auf. Das sorgt dafür, dass du beim nächsten Mal sofort weiterlesen willst, statt erst reinzukommen. Psychologischer Trick, der richtig zieht.
18. Schneller lesen, wenn du willst
Es gibt Apps und Techniken, die das Lesetempo steigern sollen. Muss man nicht machen, kann aber für Ungeduldige spannend sein.
19. Genres mixen
Wenn du mehrere Bücher gleichzeitig liest, z. B. ein Sachbuch, ein Fantasyroman und ein leichter Liebesroman, findest du immer eines, das zur Stimmung passt. Dadurch sinkt die Gefahr, dass du gar nicht liest, weil „das eine Buch gerade nicht passt“.
20. Leseziele setzen
Ob ein Buch pro Woche, 10 Seiten pro Tag oder ein Jahresziel.
Klare Ziele helfen, dranzubleiben. Plattformen wie Read-o oder LovelyBooks können zusätzlich motivieren, weil man den Fortschritt sieht.
Am Ende geht es nicht darum, möglichst viele Seiten in kürzester Zeit zu verschlingen oder sich mit anderen zu messen. Lesen soll Freude machen, dir kleine Auszeiten schenken und dich in Welten entführen, die nur dir gehören.
Wenn du also das nächste Mal denkst „Ich habe keine Zeit zum Lesen“, erinnere dich: Die Zeit ist da. Sie versteckt sich nur zwischen Terminen, Alltagschaos und Bildschirmen. Mit den richtigen Tricks findest du sie wieder.
Und dann gilt nur noch eins: Buch aufschlagen, abtauchen, genießen.
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