Aktuell bin ich ziemlich overhypte mit der Serie „Black Dagger Brotherhood“.
Mein Freund sagt gerne mal grinsend mit: „Du und deine Vampirpornos“.
Er meint es nicht mal abwertend oder böswillig, eher neckend.
Ich nehme es auch nicht als solches auf. Vor allem weiß ich, dass es in den Büchern viel Spice gibt, der auch detaillierter beschrieben ist und erwidere den Satz gerne mit einem vielsagenden, zufriedenen und glücklichen Grinsen.
Mein Partner weiß auch, dass ich die Bücher nicht nur wegen den erotischen Szenen lese und es noch viele andere Gründe gibt, wieso ich sie mag.
Früher nannte man solche Bücher Groschenromane oder liebevoll-spöttisch „Nackenbeißer“. Und noch immer werden sie – wie viele andere Genres auch –in Schubladen gesteckt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Romance mit Spice handelt oder Jugendfantasy („Musst du dich jung fühlen oder wieso teilst du ein Jugendbuch?“) oder sogar einen Manga („Mangas sind doch nur Kindergeschichten!“).
Ich weiß, dass ich vor allem in meiner Teenagerzeit sehr oft hören musste, dass Mangas Kinderkram sind, langweilig und eben kindisch.
Es ist nicht neu, dass Bücher abgestempelt werden.
Ja. Ich lese Vampirpornos. Und es ist verdammt nochmal großartig.
Und kaum ein Genre erfüllt mitunter so viele Klischees wie Vampirerotik.
Während die einen schmachtend die Seiten verschlingen, gibt es andere, die nur die Augenverdrehen und gelangweilt sind.
Was steckt hinter dem Begriff „Vampirpornos“?
Spoiler: Meistens keine Pornos.
Der Begriff ist eine saloppe und spöttische Umschreibung für Vampirromane mit starkem romantischen und erotischen Fokus , also z. B. Reihen wie eben Black Dagger Brotherhood.
Hier geht’s um gefährlich schöne Blutsauger, große Gefühle, dramatische Liebesgeschichten, sexy Szenen und Körperkontakt, der weit über das Küssen hinaus geht.
Aber diese Bücher sind mehr als nur Kitsch.
Sie erzählen von Verlust, Identität, Machtstrukturen, Heilung, Zusammenhalt und Loyalität. Das Ganze ist verpackt in Fantasy-Action, düstere Atmosphäre und leidenschaftliche Beziehungen.
Was macht den Vampir so unwiderstehlich?
Der klassische Vampir ist im Grunde ein wandelnder Widerspruch:
Tot, aber heiß.
Alt, aber zeitlos.
Blass, aber irgendwie trotzdem scharf.
In der erotischen Vampirliteratur geht es nicht einfach nur um ein bisschen Biss in den Hals.
Es geht um Macht, Kontrolle, Leidenschaft und, natürlich, um den guten alten „Ich bin gefährlich, aber nur für dich sanft“-Trope.
Dabei geht es aber nicht nur um Bad Boy mit softem Kern, sondern auch um
- Charaktere, die gequält, gebrochen und absolut liebenswert sind
- Welten, die so komplex sind, dass man eine Landkarte und ein Glossar braucht
- Geschichten, die voller tiefgründiger Gefühle, Loyalität und Lebenskrisen sind
- und mal ehrlich – Vampire, die knallharte Krieger sind und gleichzeitig seufzen, weil sie sich verliebt haben? Gönn dir, Brudi!
Wer kann da schon widerstehen?
Vampir-Erotik: Zwischen Biss und Beziehungskrise
Vampirromane mit erotischem Touch gelten bei vielen als das literarische Äquivalent zu Trash-TV: heiß, vorhersehbar und irgendwie nicht „richtig“.
Warum eigentlich?
Serien wie „Black Dagger Brotherhood“ (J.R. Ward) bieten mehr als blutige Küsse und Sixpacks. Hier geht es um Verlust, Loyalität, Kriegstraumata, inneres Chaos und ja, um Liebe, Leidenschaft und innere Schatten.
Wer das als „billig“ abstempelt, hat vermutlich nie erlebt, wie ein uralter Vampirkrieger an seiner eigenen Emotionalität scheitert, während er dabei ist die Liebe seines Lebens zu verlieren.
Kurz gesagt:
Diese Bücher beißen, aber ins Herz.
Vampir-Erotik ist wie dunkle Schokolade mit Chili: Nicht für jeden, aber wer’s mag, will nie wieder was anderes
Denn Bücher dürfen Spaß machen. Bücher dürfen heiß sein. Und manchmal dürfen sie uns auch ein bisschen zum Schmachten bringen.
Lies, was du willst.
Lies laut.
Lies mit Herz.
Und wenn’s knistert, funkt und blutig wird, umso besser.
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